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Abwasserreinigung Uzwil

Wärme und Strom aus dem Abwasser

In Abwasserreinigungsanlagen hat die Zuverlässigkeit höchste Priorität. Dies gilt auch in der ARA Uzwil, wo ein modernes Blockheizkraftwerk für Wärme und Strom sorgt und damit sowohl die Funktionalität gewährleistet als auch den Eigenverbrauch ermöglicht.

Abwasserreinigung Uzwil

Blockheizkraftwerk unterstützt die Zuverlässigkeit der ARA

„Zuverlässigkeit hat in unserer Abwasserreinigung höchste Priorität“, sagt Peter Huber, Betriebsleiter der ARA Uzwil. Mit der Inbetriebnahme im Jahr 1970 gehört sie zur damals breit abgestützten Infrastrukturentwicklung für eine hohe Wasserqualität von Schweizer Flüssen und Seen. Im Einzugsgebiet um Uzwil sind heute rund 20’000 Einwohner angeschlossen. Über 3 Mio. m3 Abwasser gelangen jährlich in diese Anlage, was einer durchschnittlichen Tagesmenge von über 9’000 m3 entspricht. Die hydraulische Ausbaugrösse der ARA Uzwil umfasst sogar 14’000 m3. Neben den Reinigungsanlagen spielt hier auch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) eine zentrale Rolle.

Von der Gasverbrennung zur umfassenden Energieversorgung

Die Abwasserreinigungsanlage arbeitet mit dem Belebtschlamm-Verfahren und ist mit Installationen zur Phosphatfällung, Nitrifikation und Denitrifikation ausgestattet. Der von Beginn an für die Klärgasnutzung eingesetzte Gasmotor wurde im Rahmen eines umfassenden Erneuerungsprogramms Ende der 1990er-Jahre durch ein Blockheizkraftwerk ersetzt. Anstelle dieser Anlage konnte Ende 2014 ein neues Kompakt-BHKW installiert werden. Dieses bietet 95 kW elektrische und 130 kW thermische Leistung. Damit ist die Anlage leistungsfähiger als die Vorgängerinstallation und entspricht auch der erwarteten Bevölkerungszunahme im Einzugsgebiet.   Das neue BHKW ist ebenso für Notstrom ausgelegt und ermöglicht auf diese Weise eine zusätzliche Redundanz bei der Stromversorgung, die in der ARA sowohl für die Betriebssicherheit als auch für eine Aufrechterhaltung der nötigen Temperatur im Faulraum sowie bei der Heizung und Warmwasserbereitung unbedingt erforderlich sind. Mit jährlich rund 270’000 m3 Klärgas kann eine elektrische Eigenversorgungsrate von rund 50 Prozent erreicht werden.

Auf die künftigen Abwasserbedingungen ausgerichtet

Peter Huber bestätigt: „Die Evaluation des BHKW durch ein Planungsbüro berücksichtigte die funktionalen, ökonomischen und zukunftsgerichteten Aspekte. Stets gilt es, den Eigenverbrauch der Stromproduktion zu optimieren, bei gleichzeitiger Versorgung mit genügend Wärme.“ Das BHKW liefert eine Temperatur von 95 °C. Damit werden die zwei Wärmespeicher mit je 2’000 Liter Inhalt auf 85 °C aufgeheizt. Im Faulturm benötigt man noch ca. 40 °C für einen einwandfreien Verfahrensablauf. Die neue Anlagensteuerung berücksichtigt dabei die Klärgasspeicherung, so dass mehr Gasvolumen für die Stromproduktion während Hochtarifzeiten zur Verfügung steht.   Bei der Installation des neuen BHKW wurde auch ein Aktivkohlefilter und neue Aussenkühlwerke installiert. Die gesamte Umbauphase war in anderthalb Wochen abgeschlossen. Für Zeiten ohne eigene Gasproduktion steht zusätzlich noch ein Heizkessel mit wahlweise Öl- oder Gasbrenner zur Verfügung.

Funktionalität und Kosten im Griff

Mit dem Blockheizkraftwerk wird ein optimaler Prozesskreislauf ermöglicht, da das in der ARA entstehende Klärgas auf effiziente Weise direkt in Wärme und Strom umgewandelt werden kann, die wiederum für einen zuverlässigen Betrieb mit verminderten Kosten eingesetzt werden. „Die ARA Uzwil arbeitet mit einem hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandard, entnimmt dem Abwasser sowohl die Feststoff- als auch schädlichen Kohlenstoff- und Stickstoff-Frachten“, fasst Peter Huber die laufenden Aktivitäten zusammen.

Kontakt:
Peter Huber
ARA Uzwil
Abwasserverband Uzwil
9240 Uzwil
ara.uzwil@bluewin.ch

Für Peter Huber hat die Zuverlässigkeit der Anlagen bei der Abwasserreinigung höchste Priorität.
Neben dem Blockheizkraftwerk steht ein Öl/Gas-Kessel für Zeiten ohne Klärgaserzeugung zur Verfügung.
Das kompakt gestaltete Blockheizkraftwerk leistet 95 kW Strom und 130 kW Wärme, die im eigenen Betrieb eingesetzt werden.

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