Turbinen und KWK-Anlagen müssen künftig möglichst kostengünstig von Gas auf Wasserstoff umgestellt werden können. Dabei haben Hersteller nicht nur die Gasturbinen im Blick.
Viele Gasturbinenhersteller arbeiten mit Hochdruck daran, ihr Portfolio so weiterzuentwickeln, dass ihre Anlagen kontinuierlich in den nächsten Jahren mit 100 % Wasserstoff arbeiten können. Die Branche bereitet sich ebenfalls auf steigende Wasserstoffanteile im Gasnetz vor. Weitaus höhere Beimi-schungsquoten werden vielfach bereits getestet − sei es in Testgebieten, in de-nen höhere Wasserstoffanteile dem Erdgasnetz zugeführt werden, oder in eigenen Versuchsanlagen und Forschungsvorhaben.
„WKK ist wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung des Wärmemarkts“
Dabei arbeiten Unternehmen nicht nur an neuen Turbinen, sondern auch an Produkten für die gesamte künftige Wasserstoffwertschöpfungskette. In Deutschland werden mehrere Wasserstoff-BHKW betrieben und getestet. Von 2G steht eine Anlage bei den Stadt-werken Hassfurt (Bayern). Dort wurde eine komplette Power- to-Gas-Kette mit Rückverstromung des Wasserstoffs und Wärmenutzung aufgebaut. Auch Innio Jenbacher hat beispiels- weise zusammen mit dem Hansewerk einen Gasmotor der 1-MW-Klasse für Hamburg-Orthmarschen installiert, der ebenfalls in der Lage ist, mit Wasserstoff − entweder zu Teilen oder gänz- lich − betrieben zu werden.
„Die Kraft-Wärme-Kopplung ist wasserstofffähig“, betont auch B.KWK- Präsident Claus-Heinrich Stahl. Der Anlagenbetrieb mit der laut DVGW-Regelwerk derzeit möglichen 10-%-Wasserstoffbeimischung im Gasverteilnetz sei für die aktuell am Markt verfügbaren motorischen und Gasturbinen-KWK-Anlagen kein Problem und in Brennstoffzellen seien 100 % Wasserstoff einsetzbar.
Quelle: E&M Ausgabe April 2021 / Autorin: Heidi Roider