Holz ist ein wichtiger erneuerbarer Energieträger. Der Bundesrat soll darum nicht nur grosse Holzkraftwerke subventionieren, fordern Holzbranche und Politik.
Erich von Siebenthal kritisiert den Bundesrat. «Die Regierung will das Energiepotenzial unseres Holzes weiterhin nicht ausschöpfen», sagt der SVP-Nationalrat und Präsident der Berner Waldbesitzer. Dabei erfülle Holz alle Kriterien, nach denen der Bundesrat seine Energiepolitik ausrichten wolle: einheimisch, CO2-neutral, erneuerbar. In der Tat hat der Bundesrat im April skizziert, wie er die erneuerbaren Energien im Inland stärken will.
Pläne hat er auch für das Holz: Die Investitionsbeiträge des Bundes für Holzkraftwerke sollen von derzeit maximal 20 Prozent der anrechenbaren Kosten auf maximal 60 steigen. Heute sind in der Schweiz etwa 30 grössere Holzkraftwerke in Betrieb. 2018 produzierten sie Strom für mehr als 65’000 Haushalte. Die meisten davon erhalten eine Einspeisevergütung (KEV). Für weitere Massnahmen sieht der Bundesrat keinen Bedarf. Hier setzt von Siebenthals Kritik an. Mit Holz lässt sich nicht nur Strom produzieren, sondern auch Wärme.
Landesweit stehen rund 560’000 Holzenergieanlagen in Betrieb, das sind grossmehrheitlich kleine Anlagen, über die ganze Schweiz verstreut. 5 Prozent des insgesamt genutzten Energieholzes wird in Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen zu Strom umgewandelt, 95 Prozent in Heizungsanlagen zu Wärme.
Quelle: Tages-Anzeiger, 18.5.2020, Stefan Häne