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Ohne Stromabkommen mit der EU gibt es Mehrkosten und Spielräume

5. Dezember 2019

Seit über 12 Jahren ringen die Schweiz und die EU um den gegenseitigen Zugang zum Strommarkt. Mit der Energiestrategie 2050 steht das Land vor grossen Herausforderungen, die es mit grenzüberschreitendem Stromhandel einfacher bewältigen kann. Forschende der Universität St. Gallen sagen: Ohne Beitritt wird die Umsetzung der Ziele teurer, dafür wird aber auch Raum für innovativere, smarte Regulierung geschaffen.

Welche Auswirkungen hätte ein vertragsloser Zustand für den Schweizer Strommarkt? Dieser Frage ist ein Forschungsteam um Peter Hettich von der Universität St. Gallen nachgegangen. Die Forscher dämpfen den vorherrschenden Alarmismus: Der Schweizer Strommarkt bleibt trotz den Umwälzungen in Europa stabil. Das gelte auch dann, wenn es zwischen der EU und der Schweiz zu keinem Vertragsabschluss kommt, solange man sich auf technischer Ebene weiter verständige.

Weitere Resultate auf einen Blick:

  • Ohne bilaterales Abkommen mit der EU im Elektrizitätsbereich wird der grenzüberschreitende Handel deutlich erschwert.
  • Langfristig betrachtet verliert die Schweiz an Einfluss bei den europäischen Regulatoren.
  • Um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen, muss der Regulierungsrahmen bei einem Alleingang innovativer und weniger bürokratisch werden.

Die umfassenden Resultate dieser Forschungsarbeit sind in einem Buch mit dem Titel: „Schweiz ohne Stromabkommen“ / 978-3-03751-767-3 erschienen.