POWERLOOP hat – wie viele andere Organisationen auch – eine Stellungnahme zum geplanten GasVG abgegeben. Mit Freude haben wir festgestellt, dass diese im führenden Schweizer Energiebulletin „energate messenger“ gut aufgenommen.
Olten (energate) – Powerloop Schweizerischer Fachverband ist bezüglich des vorgeschlagenen Gasversorgungs-gesetzes (GasVG) in einigen Punkten skeptisch. So etwa, was die Teilmarktöffnung angeht, also dass kleinere Gaskunden ihren Anbieter zwar nicht frei wählen können, aber zu regulierten Gastarifen versorgt werden. Für den wirtschaftlichen Betrieb von Wärme-Kraft-Kopplung und Power-to-Gas-Anlagen sei man auf eine möglichst kostengünstige Versorgung mit Erdgas beziehungsweise Biogas angewiesen, schreibt der Verband. Dies betreffe sowohl den Netzzugang als auch den Energieträger.
Deshalb sei eine Verknüpfung einer Teilmarktöffnung mit einer umfassenden Regulierung für die Kunden unter der Marktzugangsgrenze nicht zielführend. „Falls eine solche Regulierung in Betracht gezogen wird, würden wir eine vollständige Marktöffnung vorziehen“, schreibt Powerloop.
Auch der vorgeschlagene Mindestjahresverbrauch von 100.000 kWh, der es erlauben würde, den Gaslieferanten frei zu wählen, stösst beim Verband auf Kritik. „Die Schwelle von 100.000 kWh würde zu unverhältnismässigem Aufwand und unklarem Nutzen führen“, heisst es in der Stellungnahme. „Deshalb plädiert Powerloop für den Fall einer Teilmarktöffnung für eine Schwelle von 1 Mio. kWh pro Jahr.“
Wärme-Kraft-Kopplung kann CO2-Bilanz verbessern
Generell erwartet Powerloop eine Zunahme des CO2-Gehalts im Strom – wegen der vermehrten Elektrifizierung der Mobilität sowie der Gebäude- und Industriewärme. Hier könne die Wärme-Kraft-Kopplung auch dank der fort-schreitenden Dekarbonisierung der Gasversorgung einen Beitrag leisten, um die CO2-Bilanz der Stromproduktion zu verbessern, schreibt der Verband. „Aus diesen Gründen wird jede Regulierung, welche diese Technologien – auch unbewusst – entweder infrastrukturell (Gasnetz) oder kostenmässig (Energiepreis) benachteiligt, die Umsetzung der Energiestrategie 2050 und die Erfüllung der Ziele des Klimaabkommens von Paris stark gefährden“, so Powerloop in der Stellungnahme.
Quelle: Energate Messenger vom 14. Februar 2020 / Michel Sutter