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«Wir haben es pressant!»

24. Februar 2023

Die WKK-Anlagen sind optimal für die kombinierte Produktion von Strom und Wärme im Winter – wenn beides knapp ist.

Die Schweizer Stadtwerke spielen eine wichtige Rolle beim Umbau der Energieversorgung in der Schweiz. Vom Bund erwarten sie eine Energiestrategie, welche die Potenziale aller Energieträger berücksichtigt. Im Interview mit dem Magazin Phase 5 macht sich der CEO von Swisspower, Ronny Kaufmann, stark für Wärme-Kraft-Kopplung (WKK).

Eine dezentrale Energieproduktion ist viel schneller aufzuziehen als eine grosse, zentrale Infrastruktur mit wenigen Grosskraftwerken.

«Unsere Stadtwerke sind daran, die Wärmenetze auszubauen. Dabei braucht es auch eine Back-up-Lösung, wenn die primäre Wärmequelle (z.B. Seewasser) ausfällt oder in kalten Phasen nicht ausreicht. Heute haben die meisten Fernwärmenetze als Back-up-Lösung mit Heizöl oder Erdgas betriebene Heizkessel. WKK-Anlagen wären hier vieleffizienter, weil sie einen hohen Wirkungsgrad von rund 90 Prozent haben. Deshalb könnten sie unser Energiedefizit im Winter deutlich verringern.»

Jetzt muss das Bundesparlament im Rahmen des Mantelerlasses dafür
sorgen, dass man diese WKK-Anlagen bauen kann.

«Der Ständerat hat mit einem Zufallsmehr einen entsprechenden Antrag abgelehnt. Jetzt kommt das Geschäft in den Nationalrat. Ich hoffe, dass es mit einem angepassten Artikel möglich ist, diese Technologie als förderungswürdig im Gesetz zu verankern. Wie gesagt: Aus Sicht der Stadtwerke machen WKK-Anlagen als Back-up-Lösung für Wärmenetze sehr viel Sinn, da sie gleichzeitig Wärme und Strom zur Verfügung stellen können. Mittelfristig müssen wir diese WKK-Anlagen mit erneuerbarem Gas betreiben können. Die Schweiz bezahlt auf dem Import von Biogas aus dem Ausland rund 40 Mio. Franken CO2-
Abgabe jedes Jahr. Wenn wir dies schon bezahlen müssen, sollten wir diese Summe – anstatt sie in die allgemeine Bundeskasse fliessen zu lassen – zweckgebunden in den Bau von Biogasanlagen investieren. So kommen wir auch bei diesem Thema vorwärts.»

Lesen Sie hier das ganze Interview mit Ronny Kaufmann.